Auszug - Sanierung und Modernisierung von Wohnungen im ehemaligen Gutshaus OT Golzow/ Erweiterung KITA Zauberlinde

 
 
Entwicklungsausschuss Chorin
TOP: Ö 7.1
Gremium: Entwicklungsausschuss Chorin
Datum: Mi, 04.11.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:00 - 20:35
Raum: Rathaus Britz, Saal
Ort: Rathaus Britz, Eisenwerkstraße 11, 16230 Britz

Herr Winkelmann bittet die Leiterin des Bauamtes zu Wort. Frau Lüdecke erklärt, dass es jetzt andere Gesichtspunkte zu beachten gibt als noch in 2016. Die Sanierung der Kita in Golzow wird um einiges teurer, da verdeckte Mängel vorgefunden wurden. Die fachliche Berichterstattung übernimmt Frau Hübscher-Mahlitz.

 

Sie verdeutlicht die derzeitige Situation, in dem sie auf den Wasserschade am 16.06.2020 hinweist. Im Zuge der zu ergreifenden Sofortmaßnahmen wurde der Dachstuhl freigelegt und festgestellt, dass der Balkenkopf einen tragenden Balken bereits gebrochen ist und ein pilz- und Insektenbefall des Gebälks vorliegt. Dies ist ein verdeckter Mangel, da die benannten Teile alle verbaut sind und nicht einfach einsehbar. Durch diese zusätzlich instand zu setzenden Bauteile sind erhöhte Maßnahmen notwendig. Die ursprüngliche Kostenschätzung belief sich auf ca. 226.000€. zusätzlich schlägt die kurzfristige Erweiterung der Kita mit ca. 33.000 Euro zu Buche, der Dachverband mit ca. 980.000 Euro Sanierungskosten und die notwendige Kellerinstandsetzung mit ca. 195.000 Euro. Somit liegt die Sanierung der Kita bei einer Kostenschätzung von etwa 1,4 Mio. Euro. Da eine Sanierung im Bestand, also mit spielenden Kindern im Untergeschoss nicht möglich ist, ist bereits eine Interimslösung einberechnet.

 

Frau Lüdecke erklärt, dass bei der Kostenschätzung aus 2016 die Sanierung des Kellers noch nicht enthalten war. Herr Matthes weist auf die Planung der Interimslösung für die Kita Niederfinow hin und sagt, für die Kita Golzow wäre etwas vergleichbares denkbar. So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben, das wäre unverantwortlich, so der Amtsdirektor. Frau Hübscher-Mahlitz sagt, dass die Decke einer bautechnischen Endoskopie unterzogen werden könnte, um die genaue Beschaffenheit zu analysieren.

 

Herr Winkelmann gibt zu bedenken, dass es sich um einen Altbau handelt, bei dem wahrscheinlich nie alle Risiken im Voraus beachtet werden können und gibt die Frage nach weiterem Handlungsbedarf frei. Frau Wähner benennt den Wohnungsausbau als größten Kostenfaktor und glaubt, dass die Amortisierung zu langwierig sein wird. Herr Polster möchte in diesem Zusammenhang die Kosten der reinen Erhaltung und Instandsetzung der Kita wissen. Frau Lüdecke teilt mit, dass nur eine Sanierung des gesamten Hauses in Frage kommt.

 

Der Amtsdirektor sagt, dass beim Neubau der Kita Brodowin der LEADER-Fond noch gefüllt war. Jetzt jedoch keine Anträge mehr entgegengenommen werden. Frau Wähner erwähnt, dass das Programm neu aufgelegt werden soll, davon hat Herr Matthes bisher jedoch keine Kenntnis. Er skizziert drei mögliche Alternativen für die Kita Golzow:

  1. Sanierung wie geplant, mit Wohnungsausbau (ca. 1,4 Mio. Euro)
  2. Gebäudeverkauf mit Auflage des Weiterbetriebs der Kita und Sanierung, danach Mietzahlung für die Räume
  3. Neubau einer Kindertagesstätte und Verkauf des alten Gebäudes ohne Auflagen

Die erste Variante ist nach derzeitigem Stand finanziell nicht möglich, die zweite Variante birgt die Gefahr aufgrund der eingeschränkten Nutzung keinen Käufer zu finden. Bei der Dritten Variante wäre ein Teil der Finanzierung durch den Verkauf des alten Gebäudes abgesichert, es wäre jedoch gut, wenn Fördermittel zur Verfügung stünden. Es sollte auch eine Bauträgerschaft in Betracht gezogen werden und eventuell auch an den Betrieb der Kita in freier Trägerschaft gedacht werden. Daraus resultiert eine Diskussion in der es darum geht die Varianten zu kombinieren und die Auflage für den neuen Investor eventuell nur zu befristen, jedoch auf 20 bis 25 Jahre. Der selbstfinanzierte Neubau der Kita ist finanziell auch unmöglich, bemerkt Herr Polster. Es ist keine Zeit zu verlieren und Versuche sind aufgrund des desolaten Zustandes des Gebäudes auch nicht in Betracht zu ziehen. Jedoch ist die Variante mit den Auflagen auch schwierig eingeschätzt durch die Mitglieder, da der Kaufpreis plus 1,4 Mio. Euro Sanierungskosten und den Auflagen keinen Käufer anlocken wird. Somit wäre ein Neubau in Bauträgerschaft doch zu überdenken. Herr Dr. Conrad möchte in diesem Zusammenhang wissen mit welcher Miete dann zu rechnen wäre. Die Frage nimmt der Amtsdirektor mit. Er wird die Verwaltung beauftragen es anhand eines Vergleichsmodells in der Gemeinde Wandlitz zu ermitteln. Er spricht sich für die Lösung aus, einen freien Träger zu akquirieren. Damit verringert sich auch die Kita-Verwaltung und auch die Amtsumlage.

 

Herr Polster bittet um eine Vergleichsberechnung aller drei Varianten und Frau Wähner schlägt vor, die Informationen auch im Sozialausschuss des Amtes BCO vorzustellen.

 

Herr Matthes gibt an, dass es zum Jahresende eine Beschlussvorlage zu dieser Thematik geben wird. Auf Nachfrage des Herrn Müller benennt der Amtsdirektor die weitere Nutzungsdauer der Kita im derzeitigen Zustand mit ca. ein bis anderthalb Jahren.