Auszug - Gespräch mit einem Vertreter des Jobcenters zu Beschäftigungsmaßnahmen

 
 
Amtsausschuss
TOP: Ö 7.1
Gremium: Amtsausschuss
Datum: Do, 12.01.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:00 - 21:15
Raum: Rathaus Britz, Raum 1.14
Ort: Rathaus Britz, Eisenwerkstraße 11, 16230 Britz

Herr Guse stellt Herrn René Ociepka vom Jobcenter Barnim vor. Da Herr Ociepka im Vorfeld die Fragen des Amtsausschusses erhalten hat, übergibt ihm Herr Guse direkt das Wort.

 

Herr Ociepka stellt sich als Bereichsleiter für den Oberbarnim vor. Er ist unter für die sogenannten Arbeitsgelegenheiten zuständig. Grundsätzliche Zielstellung ist dabei immer die Vermittlung von Personen in den ersten Arbeitsmarkt. Die Arbeitsmarktlage ist momentan sehr gut und Zahl der nicht im ersten Arbeitsmarkt beschäftigten konnte in den vergangenen Jahren für den Oberbarnim von 20.000 auf 10.000 gesenkt werden. Man kann sagen, dass jedem der heute Arbeit haben möchte, auch eine Stelle vermittelt werden kann. Bei den Personen die nicht in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden können, liegt es meist an Mobilitäts- oder Qualifizierungsproblemen.

 

Es gibt zwar die Möglichkeit, der Arbeitsgelegenheiten, allerdings ist das verschenkte Zeit für Menschen die wieder im ersten Arbeitsmarkt tätig werden wollen. Die Arbeitsgelegenheiten sollen in erster Linie (wieder) Grundkompetenzen vermitteln, wie zum Beispiel einen geregelten Tagesablauf und Pünktlichkeit. Ziel bleibt auch hier die Beschäftigungsvermittlung.

 

Herr Polster dankt zunächst für die Ausführungen und erläutert, dass das Problem seiner Meinung nach in der Kommunikation zwischen dem Amt und seinen Gemeinden und dem Jobcenter besteht. Es gab vom Jobcenter wiederholt die Auskunft, dass keine Maßnahmen existieren und auch kein Bedarf gemeldet wurde. Die Kunden in den Gemeinden fragen, warum es keine Maßnahmen gibt. Unterm Strich stehe die Frage, was das Amt/Gemeinden und das Jobcenter tun können um solche Maßnahmen einzurichten.

 

Herr Ociepka korrigiert die Wortwahl: nicht die Gemeinden haben Bedarf, sondern die Kunden. Es ist die Frage, ob die Kunden Bedarf an Arbeitsgelegenheiten haben und ob ein regionaler Bedarf in einer gewissen Größenordnung besteht. Gibt es Träger mit entsprechenden Möglichkeiten in der Region? Es wird definitiv keinen Beginn von vielen Einzelmaßnahmen geben, es sei einfach eine andere Situation heute. Wenn, dann gibt es nur größere Maßnahmen, bei denen sich ggf. eine Gemeinde als Träger anbieten kann. Aber einzelne Arbeitsgelegenheiten zum Beispiel zur Unterstützung von Vereinsarbeit wird es nicht geben.

 

Herr Ociepka verweist auf den Niederbarnim, wo sich verschiedene Gemeinden als Maßnahmenträger zusammengeschlossen haben. Bei einer gewissen Co-Finanzierung bestünden dabei mehr Möglichkeiten, dann könnten Kunden überall eingesetzt werden. Weiterhin könnten Verein mit entsprechenden finanziellen Möglichkeiten auch Träger werden. Ein Herr Witt sei hier der richtige Ansprechpartner im Jobcenter.

 

Herr Marschner äußert, dass es bisher nie Probleme gab, eine Person im Sportverein einzusetzen.

 

Herr Ociepka antwortet, dass nicht mehr vermittelbare Personen auch nicht in eine Arbeitsgelegenheit kommen. Das wäre dann einfach nicht sinnvoll und effektiv.

 

Herr Kai Püschel kann das nachvollziehen: Die Gemeinde möchte billige Arbeitskräfte haben und der Gesetzgeber schiebt dem einen Riegel vor. Das findet er richtig.

 

Abschließend wird die Frage gestellt, ob das Amt als Maßnahmenträger tätig werden könnte. Herr Ociepka nennt Bernau als Beispiel. Die Stadt arbeite mit ausgesuchten Trägern zusammen. Das Amt könne dem Jobcenter Möglichkeiten melden und das Jobcenter kann mit entsprechenden Beratern dabei unterstützen.

 

Herr Polster bittet die Amtsverwaltung, dies als Arbeitsauftrag mitzunehmen.

 

Herr Guse dankt Herrn Ociepka für die Erläuterungen.