Vorlage - OD-022/2016 IV
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Sachverhalt:
Herr Lutz Paproth, Eigentümer zweier Flurstücke im Bebauungsplan „EKZ Oderberg“ möchte die Weiterentwicklung dieses Plangebietes anschieben. Dazu hat er bereits Kontakt mit dem Landkreis Barnim, Frau Ulonska (Jugend-Sozial-Umweltdezernentin), Herrn Reinhard (MASGF Koordinierungsstellung – Flüchtlinge) und Herrn Matthes (Amtsdirektor des Amtes Britz-Chorin-Oderberg) aufgenommen.
Seine Vorstellungen/Ideen zur Weiterentwicklung dieses Gebietes sehen wie folgt aus:
Hier ein Auszug aus dem Schriftverkehr von Herrn Lutz Paproth mit Frau Ulonska und der Koordinierungsstelle – Flüchtlinge, der seine Vorstellung zur Weiterentwicklung des B-Plan-Gebietes kurz darstellt:
„Ich habe mit meinem Büro Anfang/Mitte der 1990iger Jahre für die Stadt Oderberg (LK Barnim) unweit der Grenze zu Polen (Übergang Hohenwutzen) ein ca. 4,4 ha großes Areal entwickelt. Gebaut wurden damals ein Einkaufszentrum (Netto-Discounter, Fleischer, Imbiss, Getränkemarkt etc.) sowie 24 Wohnungen im sozialen Mietwohnungsbau. Zwischenzeitlich sind in dem B-Plan Gebiet noch eine Feuerwache und eine große Kita entstanden. Geplant waren weitere 50 Wohnungen, deren Förderung seitens der ILB bereits geprüft und bewilligt worden war; diese wurden aber nicht realisiert, da seitens der Stadt seinerzeit erklärt wurde, dass kein zusätzlicher Wohnraumbedarf bestehe.
In meinem Eigentum stehen dort 2 Grundstücksflächen mit Baurecht, Mischgebiet gemäß Bebauungsplan. Auf dem Flurstück 162 wären bis zu 50 Wohnungen unterschiedlicher Größen in drei Häusern unmittelbar zu realisieren, Baugenehmigungsplanung liegt vor , die technisch-wirtschaftliche Prüfung der ILB waren damals positiv erfolgt. Auf dem Flurstück 170 war ursprünglich ein Hotel geplant; hier ließen sich ca. 25 kleine Wohnungen errichten.
Da es sich um ein Mischgebiet handelt, wären auf den Flächen auch jede Art von (temporären) Bauten oder Gebäuden/Einrichtungen für Schulung, gewerbliche Ausbildung (Werkstätten) oder medizinische Zwecke sofort zu realisieren – beispielsweise ein „Integrationsvorbereitungszentrum“. Vielleicht sollte eine Konzeption für ein Modell einer solchen innovativen Einrichtung ausgearbeitet werden; immerhin gibt es in Oderberg eine Reihe von traditionellen Handwerksbetrieben, die man einbeziehen könnte. Aus meiner Sicht wäre es auch wichtig in diesem Zusammenhang auf die Interessen und bereits vorhandene Qualifikationen der betreffenden Individuen stärker einzugehen und diese zu fördern. Nach der Phase der quantitativen Bewältigung und der Notunterbringung könnte nun eine Phase der Konsolidierung und der verbesserten, zielgerichteten Betreuung standortübergreifend folgen. In der Regel sind die Flüchtlinge mobil, so dass man mit attraktiven Angeboten auch Personen aus aktuell unbefriedigenden Situationen an anderen Stellen herbeiholen könnte. Auch die kulturellen und sozialen Hintergründe sollten berücksichtigt und auf diese Weise diejenigen Gruppierungen zusammengeführt werden, die sich in der Fremde gegenseitig stützen oder wo sogar schon familiäre oder freundschaftliche Beziehungen bestanden, die im Zuge der vorrangigen Verteilung Deutschland- bzw. EU-weit fragmentiert wurden (Tauschbörse). Sicherlich wird es mit der Zeit gelingen, dass einige als Zuzügler im Barnim Wurzeln schlagen und bleiben wollen. Sie hatten ja erwähnt, dass zurzeit genau aus dem Grunde der Vereinsamung viele Flüchtlinge woanders hinwollen. Die Rückgewinnung verlorener sowie der Aufbau neuer sozialer Verflechtungen wie auch die sinnvolle Beschäftigung sind die entscheidenden Faktoren, dass sich Menschen an einem Ort wohlfühlen und binden.
Weiter ist nicht ausgeschlossen, dass in Abhängigkeit der weiteren internationalen politischen Entwicklung es wieder zu einem erhöhten Bedarf an Unterkünften im Landkreis kommen könnte.
Der Standort in Oderberg ist aus meiner planerischen Sicht sehr gut für Flüchtlingseinrichtungen jeder Art geeignet: - Der Standort ist integriert im Ortsteil Neuendorf (Neustadt), Einkaufs- und soziale Einrichtungen befinden sich im B-Planbereich (Kita mit freien Plätzen). Eine Schule (auf Dauer nicht ausgelastet) befindet sich im historischen Ortskern. - Zur städtebaulichen Arrondierung wäre die abschließende Schließung der Bebauungslücke in der Neustadt sehr wünschenswert. - Das 2015 eröffnete Übergangswohnheim mit 80 Flüchtlingen in Oderberg liegt in einem entgegengesetzten Ortsende (Altstadtnähe) in einer Entfernung von ca. 2 km. Sie hatten mir erklärt, dass weitere 80 Personen zurzeit in Wohnungen bzw. Wohnverbänden in der Stadt verteilt sind. - Sie hatten berichtet, dass die anfänglich reservierte Haltung von Oderbergern einer als positiv empfundenen Erfahrung durch Einbeziehung gewichen sei; an diesem Erfolg könnte man anknüpfen.“
Die Verwaltung empfiehlt, Herrn Lutz Paproth zur nächsten Sitzung des Entwicklungsausschusses der Stadt Oderberg einzuladen und ihm die Möglichkeit zu geben, seine Ideen den Vertretern der Stadt Oderberg direkt vorzustellen.
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