Vorlage - OD-2024-019 IV

 
 
Betreff: Jugendarbeit: Rückblick 2023 und Umsetzungskonzeption 2024/2025
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Einreicher:Amtsdirektor
Beratungsfolge:
Stadtverordnetenversammlung Oderberg Information
20.03.2024 
Stadtverordnetenversammlung Oderberg zur Kenntnis genommen   
Anlagen:
UK_2024_2025 Amt B-C-O Anlage IV Gemeinden

Sachverhalt:

 

Im Jahr 2023 stand für die Kinder und Jugendlichen der Stadt Oderberg wieder der feste Kinder- und Jugendtreff ganzjährig an den Wochentagen Montag und Dienstag für die Freizeitgestaltung zur Verfügung. Der Kinder- und Jugendtreff und das damit verbundene Freizeitangebot wurde durch eine Jugendfördererin vom Internationalen Bund im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Nachmittagsbereich in der Zeit von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr begleitet.

Zu den Schwerpunkten der offenen Kinder- und Jugendarbeit gehörten u. a. Hausaufgabenhilfe, Spielenachmittage, unterschiedliche Kreativ- und Sportangebote und Beratungsgespräche zu unterschiedlichsten Anliegen und individuellen Problemlagen der jungen Menschen und deren Familien. Die Kinder können mit Beginn der Schulpflicht den Kinder- und Jugendtreff aufsuchen. Es gibt eine klare Struktur und Regeln für ein friedvolles Miteinander wurden gemeinsam erarbeitet und bei Bedarf überarbeitet.

 

Innerhalb der offenen Kinder- und Jugendarbeit fanden wiederholt die gemeinsamen gemeindeübergreifenden Ferienangebote (Winter, Frühling, Sommer, Herbst) statt und es kamen wieder viele Kinder und Jugendliche aus allen acht amtsangehörigen Gemeinden zusammen. Zu den Attraktionen gehörten u.a.: mit dem Zug ein Tag Ostsee hin und zurück, Bouldern im Rofinpark, Ausflug in die Schwimmhalle, Workshop Kids Rock mit dem Rockmobil Barnim, Lasergame für Jugendliche in Berlin, Seifenblasenshow, Kostümball, Go-Kart fahren in Templin und der Besuch des Zoos und des Aquariums in Berlin.

 

Auch das Projekt „Kulturelle Vielfalt“ wurde auf Wunsch von den Kindern und Jugendlichen wiederholt durchgeführt. Diesmal reisten die jungen Menschen virtuell in die Länder Italien, Schottland und Belgien. Sie recherchierten zu den jeweiligen Ländern, kochten landestypisch und präsentierten sich gegenseitig wichtige Daten und Fakten aus dem entsprechendem Land. Kinder und Jugendliche aus Oderberg nahmen nicht am ProjektKulturelle Vielfalt“ teil.

 

In den Sommerfeien 2023 fanden zwei Ferienfahrten statt. Zu Beginn der Ferien fand die alljährliche Ferienfahrt für Kinder und Jugendliche statt. Es fuhren drei pädagogische Fachkräfte mit 23 Teilnehmer:innen ins Seezeit-Resort an den Werbellinsee. Insgesamt wurden Kinder und Jugendliche aus sieben amtsangehörigen Gemeinden erreicht. Es wurden soziale Kompetenzen sowie die gemeinsamen Begegnungen des Miteinanders über die „Gemeindegrenzen“ hinaus gefördert.

 

Zudem fand zum ersten Mal eine Jugendfahrt nach Wismar statt. Diese wurde von einer Fachkraft und einem Ehrenamtler begleiten. Es nahmen insgesamt 13 Jugendliche aus vier amtsangehörigen Gemeinden daran teil. Jugendliche aus Oderberg nahmen nicht teil. Die Jugendlichen äerten den Wunsch nach einer zukünftig jährlichen stattfindenden Jugendfahrt. Diese ist für das Jahr 2024 wiederholt geplant.

 

Die Förderung des sozialen Miteinanders und die damit verbundene gemeinsame Freizeitgestaltung ist auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Ziel für die inhaltliche Arbeit des Teams der Jugendarbeit. Weitere Ziele sind die Werte- und Wissensvermittlung/Aufklärung, die Förderung sozialer Kompetenzen, die Förderung im Umgang mit Konflikten und Problemen sowie die Stärkung des Selbstwertgefühls.

 

Innerhalb der Kooperation mit der Grundschule Oderberg wurden die AG´s Streitschlichtung und Kleine Sanitäter durchgeführt. Weitere Aktivitäten der Jugendförderung in Kooperation mit der Grundschule Oderberg waren:

 

  • Schulhofpräsenz (Montag, Dienstag, Freitag und nach Vereinbarung),
  • Projekttage (Drogen und Medien) mit begleitet,
  • Unterstützung in der Methodenwoche,
  • Unterstützung beim Weihnachtsbasteln und
  • Unterstützung bei der Fahrradprüfung, Sportfest, Schwimmwoche und Lesewttbewerb .

 

Durch die Jugendkoordination wurde für die Grundschule in Oderberg die Durchführung altbewährter Projekte organisiert und durchgeführt:

 

  • Organisation durch Jukoà NaWi-School, Alpha-Kids in Klasse 1, MFM Klasse 6,
  • MFM - Projekt (My Fertility Matters) Kinder setzen ich intensiv mit ihrem Körper/Pubertät auseinander à getrennt für Mädchen und Jungen, 
  • NaWiSchool für Klasse 5 Heißluftballon hergestellt - viel Begeisterung,
  • Kindersicherheitstraining/Alpha Kids - Kinder lernen sich zu verteidigen,
  • Elterncafé zu den Themen „Drogen und Medien“ begleitet,
  • Unterstützung beim Lesewettbewerb und
  • Unterstützung der Deutsch-polnischen Schulpartnerschaft.

 

Am Elterncafé zum Thema „Umgang mit Medien sowie die Vielfalt und Gefahr von Drogen wurde von vier Eltern wahrgenommen. Die Eltern wünschen eine Fortführung der Maßnahme, eventuell mit anderen Themen. Werbung erfolgte durch Flyer, Präsentationen in Elternversammlungen und über den E-Mailverteiler der Schule. Die Jugendförderer haben innerhalb von Elternversammlungen, Eltern über die Projekte „Vielfalt und Gefahr von Drogen“ und „Umgang mit Medien“ informiert und die Eltern ermutigt an Projekte teilzunehmen. Weiterhin fanden vier Worldcafé-Runden zu den Themen „Übergänge, Medien, Drogen und Krisen“ statt.

 

Darüber hinaus gab es im Oktober 2023 eine Sozialraumrunde zum Thema „Aufsichtspflicht“r Bürger:innen des gesamten Amtsbereiches. Im Vordergrund stand die Vermittlung der Unterschiede der Aufsichtspflicht innerhalb der offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Aufsichtspflicht in Hort, Schule, Vereine und Kindergarten.

 

Im Dezember 2023 fand eine große Sozialraumkonferenz unter dem Motto: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen“ (afrikanische Weisheit) im Rathaussaal des Amtes statt. Hier konnten Bürger:innen unterschiedlichster Sozialisationsinstanzen zu den kinder- und jugendrelevanten Themen Medien, Drogen, gesellschaftliche Krisen und Übergänge in der Lebenswelt junger Menschen gemeinsam ins Gespräch kommen. Diese Themen wurden gemeinsam analysiert und es konnten Ideen für die zukünftige inhaltliche Arbeit für das Team der Jugendarbeit entwickelt werden.

 

r das Projekt „Eine Zeitung von Kinder für Kinder“ fanden sich im Jahr 2023 sehr wenige Kinder und Jugendliche, welche diese Zeitung mit Inhalten füllen wollten. Trotz zahlreicher Bemühungen und vielzähligen Motivationsversuche seitens des Teams Jugendarbeit konnten die Seiten nicht gefüllt werden und das Projekt wurde eingestellt.

 

Im November 2023 fand ein Beteiligungsprojekt im Rahmen der Erstellung des Entwicklungskonzeptes für die Sadtentwicklung Oderberg in der Grundschule Oderberg statt. Schüler:innen der 4. 6. Klasse äerten Wünsche, welche Beachtung bei der zukünftigen Planung der Stadtentwicklung finden.

 

Die Ziele der Jugendarbeit wurden erstmalig ab dem Jahr 2022 in einer zweijährigen Konzeption festgeschrieben. Dies hat sich als zweckmäßig erwiesen und daher sollen die Ziele auch für die Jahre 2024 und 2025 wieder für 2 Jahre festgeschrieben werden (vgl. Anlage 1).

 

Entsprechend der aktuellen Jugendhilfeplanung des Landkreises Barnim ergeben sich aus der Sozialraumbeschreibung ab dem Jahr 2024 folgende Schwerpunkte:

 

  • Angebote für Kinder und Jugendliche sollten kostengünstig gestaltet werden,
  • gezielte Angebote für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund werden nicht vorgehalten, jedoch Integration in Angebote/Einrichtungen der Kinder- und Jugendförderung ermöglicht,
  • Angebote zur Förderung sozialer Kompetenzen in Kooperation mit Schule - Umgang mit Konflikten/Mobbing/wertschätzende Kommunikation und Präventionsmaßnahmen im Bereich Drogenkonsum, Umgang mit Medien für Kinder und Jugendliche sowie Eltern / Bezugspersonen,
  • Angebote zur Förderung der Partizipation/Demokratieentwicklung/Zukunftsorientierung, u. a. Klimakrise, eigene Meinungsbildung und „Wunschbaum“ - Kooperation zwischen Jugendberufsagentur - Schule - Jufö / Juko,
  • rderung des Gemeinwesens in den amtsangehörigen Gemeinden (ehrenamtliche Vereine),
  • Initiierung / Förderung von übergreifenden Angeboten r Kinder und Jugendliche,
  • Sicherung Öffnungs- bzw. Präsenszeiten in den festen Kinder- und Jugendtreffs der amtsangehörigen Gemeinden,
  • Mobile Jugendförderung in den amtsangehörige Gemeinden ohne festen Jugendtreff,
  • Fortführung von bewährten Angeboten für Kinder und Jugendlichen sowie Gewährleistung neuer Angebote und
  • Gewährleistung des Informationstransfers bzw. Öffentlichkeitsarbeit zu Angeboten für Kinder, Jugendliche und deren Eltern/Bezugspersonen (Ideen zur Qualifizierung/Verbesserung werden zwischen Jugendkoordination und Amtsverwaltung fortlaufend abgestimmt und geklärt).

 

Aus diesen Schwerpunkten leiten sich 3 Richtungsziele für die Jahre 2024/2025 ab.

 

  1. Richtungsziel Angebote für die amtsangehörigen Gemeinden,
  2. Richtungsziel Übergreifende Angebote und
  3. Richtungsziel rderung sozialer Kompetenzen in Kooperation mit Schule.

 

Neben den Richtungszielen sind auch die weiteren Aufgaben von Jugendkoordination und Jugendförderung festgeschrieben.

 

Jugendkoordination (Evaluation Projekte, Dokumentation, Gemeinden)

 

  • Teilnahme Gemeindevertretersitzungen, Sozialausschüsse zu gewünschten Themen,
  • Informationsaustausch und Abstimmungen mit der Amtsverwaltung,
  • Jugendamt und Jugendkoordination, Abstimmungen und Infoaustausch,
  • Weiterführung, Beratung und Bezuschussung von bereits bestehenden und bewährten Angeboten, Maßnahmen und Projekte durch Vereine und der Jugendarbeit,
  • 14-tägige sozialräumliche „Dienstberatungen“ mit den Fachkräften der Jugendförderung,
  • Abstimmungen mit Polizei und Job-Center/Agentur für Arbeit zum Sozialraum,
  • Beratung von Kinder und Jugendlichen, Eltern, Lehrkräften und Erzieher:innen nach Bedarf, von Vereinen und Trägern,
  • Beratung von Verwaltung, Trägern, politischen Raum zur Umsetzung des § 18a Kommunalverfassung sowie
  • Begleitung/Coaching Fachkraft mobile Jugendförderung bei der Umsetzung des Handlungsziels „SR-Runde“.

Weitere Aufgaben der Jugendförderung

 

  • Maßnahmen in Kooperation mit Schule,
  • Sicherung der Öffnungs- bzw. Präsenszeiten in Kinder- und Jugendtreffs sowie der mobilen Jugendförderung, Angebote der mobilen Jugendförderung in Gemeinden ohne Kinder- und Jugendtreffs,
  • Beratung und Anleitung der ehrenamtlich Tätigen in Kinder- und Jugendtreffs,
  • Beratung von Kindern und Jugendlichen und ggf. Einbeziehung von Eltern und Dokumentation,
  • 14-tägige Beratung mit der Jugendkoordination,
  • Sicherung von bewährten Angeboten für Kinder und Jugendliche sowie
  • Beteiligung an gemeindlichen Höhepunkten,
  • Öffentlichkeitsarbeit (Facebook, Instagram, Amtsblatt, Plakate, Flyer, und Chat in jedem Ort dersdorf 10 Eltern, Sandkrug 14 Eltern, Chorin 24 Eltern, Britz 38 Eltern, Serwest 10 Eltern, Stolzenhagenn 6 Eltern, Brodowin 11 Eltern, Golzow 13 Eltern, Senftenhütte 11 Eltern, Hohenfinow 29 Eltern, Niederfinow 12 Eltern, Lunow 22 Eltern, Liepe 8 Eltern und Oderberg 25 Eltern - Insgesamt also 212 Elternteile die mit allen Infos der Kinder- und Jugendarbeit versorgt werden, wie Angebote zu Ferien, Fahrten, Schließungen wegen Krankheit, Urlaub, etc.)

 

Der Internationale Bund wurde als JIM-Standort im Amt BCO benannt (Jugend- Informations-Medienzentrum). Hierzu werden Hinweisschilder an den Kinder-und Jugendtreffs angebracht. Die Fachkräfte der Jugendarbeit bieten insgesamt 20 Wochenstunden eine Medienpädagogische Arbeit an (Umgang mit Internet, Hausaufgaben online recherchieren, Sicherheit im Umgang mit dem Handy üben/aufklären, Zeitung erstellen/lesen, kontrolliertes Zocken. Das Zeitungsprojekt (JUMBLR) wurde aufgrund fehlender Beteiligung beendet.