Vorlage - OD-074/2020
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Sachverhalt:
Das Binnenschifffahrtsmuseum in Oderberg wird seit 2008 nicht mehr von der Stadt Oderberg, sondern durch den Förderverein Binnenschifffahrts-Museum Oderberg e.V. betrieben.
Das Aufgabenspektrum der Angestellten des Museums hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert.
Jährlich besuchen ca. 5000 Besucher das Museum und stützen mit ergänzendem Konsum die örtlichen Gastronomie-, Tourismus- und Gewerbeunternehmen. Das Museum hat sich somit zu einem wichtigen und unverzichtbaren Standortfaktor entwickelt, welches den Vergleich mit anderen Kultureinrichtungen nicht scheuen muss. Der erreichte Stand ist u.a. darauf zurückzuführen, dass die Mitglieder des Binnenschifffahrts-Museum Oderberg e.V. und deren angestellte Beschäftigte umsichtig und strategisch die Entwicklung des Museums vorantreiben.
Zurzeit arbeiten für das Museum inklusive TI 3 Teilzeit-Angestellte (insg. 1,75 VBE). Allerdings ist die Entlohnung der Beschäftigten, die jährlich neu mittels komplizierter und letztlich unsicherer Fördermittelakquise auf Minimalniveau abgesichert werden kann, als prekär einzuschätzen. Lediglich der gesetzliche Mindestlohn findet Anwendung (z.Z. 9,35 €, ab 01/2021 9,50 €; ab 07/2021 9,60 € zzgl. Arbeitgeberanteil). Angesichts der Verantwortung und Aufgabeninhalte ist dies nicht angemessen. Die Voraussetzungen für die Anwendung des Tarifvertrages Öffentlicher Dienst (TVÖD) sind aufgrund der Trägerschaft durch den Verein grundsätzlich nicht gegeben. Um gleichwohl die Einkommensverhältnisse der Festangestellten etwas zu verbessern bzw. sich der Entwicklung der gesetzlichen Mindestlohnhöhe anpassen zu können, wurde ein zusätzlicher Bedarf von 18.000 € jährlich festgestellt.
Unabhängig von der Trägerschaft für die Museen gestaltet sich die Finanzierung der Museen im Land Brandenburg durchschnittlich wie folgt[1]:
- Eigeneinnahmen: 31 % - Landkreis: 8 % - Förderverein: 8 % - andere: 7 % - privat: 6 % - Land: 5 % - Bund: 1 % gesamt 100 %
Aus den Unterlagen des Fördervereins Binnenschifffahrts-Museum Oderberg e.V. gehen aktuell folgende Finanzierungsanteile für das Museum Oderberg hervor:
Mitgliedsbeiträge 0,76 % Spenden 2,54 % Eintrittsgeld 10,16 % Erlöse aus Verkauf 3,17 % kulturelle Veranstaltungen / mit Service 7,61 % Miete/ Verpachtung 0,63 % Beantragte Fördermittel Sparkassenkulturstiftung/ Dritter 4,26 % sonstige Fördermittel (TI-Förderung Kinder/Jugendarbeit, etc.) 19,03 % Zuschuss Amt Britz-Chorin-Oderberg Betriebskosten 6,34 % Zuschuss Landkreis (jährlich zu beantragen) 32,48 % Ausgleich aus Rücklage 13,02 % gesamt 100 %
Es ist erkennbar, dass das Museum unterdurchschnittlich Finanzierungsleistungen von der Stadt in Anspruch nimmt und sich mit viel Initiative andere Einnahmen erfolgreich erschloss. Auch anhand des landesweiten Vergleichs lässt sich das Erfordernis einer erhöhten Unterstützung des Museums durch die Stadt, deren finanzielle Situation sich im Vergleich zu 2008 etwas entspannt hat, ableiten.
Unter Berücksichtigung der aktuellen finanziellen Möglichkeiten der Stadt wird ein monatlicher Zuschuss von 1.000 € an den Verein vorgeschlagen. Mit dem zusätzlichen Zuschuss von 12.000 € jährlich würde der Finanzierungsanteil der Kommune auf ca. 17 % steigen.
Eine Unterstützung des Museums durch die Stadt erfolgt derzeit nur für die Betriebskosten. Die entsprechende Bestimmung im Pachtvertrag lautet: „Dem Pächter kann von der Stadtverordnetenversammlung Oderberg auf Antrag eine Zuschussförderung bis zur Höhe der nachgewiesenen Betriebskosten gemäß Anlage 4 des Vertrages gewährt werden. Dem Antrag sind Nachweise zu den tatsächlich zu erwartenden Betriebskosten sowie der gültige Kassenbericht des Vereins beizufügen“. (2. Nachtrag zum Pachtvertrag) Diese Betriebskostenbezuschussung sollte verstetigt werden unter dem Vorbehalt der Leistungsfähigkeit der Stadt.
[1] Museumsblätter, Mitteilungen des Museumsverbandes Brandenburg, Ausgabe 33, S. 11
Änderungsempfehlungen aus der Beratungsfolge:
Beschlussfassung:
Entsprechend des Beschlussvorschlages
Entsprechend des Beschlussvorschlages mit folgenden Änderungen
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